Historische Schützeneide aus 1565 und 1806

Auf einem vergilbten Blatt von 1565 ist uns die alte Eidesformel erhalten geblieben, (Archiv Hake 1.0.0) die wie folgt lautete:

“Daß Borger Aeydt von Alters herr
Ich Lobe und Swere (schwöre) zu Godt undt seinem Heyligen Evangelium daß
ich meinem Vorgesetzten Burgemeister will gehorsam sein Dorfsgerechtigkeidt will helfen Verdetigen (verteidigen)
meinem Nechsten in seinen nöhten bey zu springen wann die Klocke geleutet wirdt es gesche (geschehe) zu Ernst oder zu Storm ich bin innen oder dahr außen zu Holtz oder zu Felde wan ich sie höre ich will volgen wahr zu mihr soll helfen Godt
(so wahr mir Gott helfe)
undt sein Heiliges Evangelium Amen“


Außer der vorstehenden Fassung blieb uns eine weitere Fassung des Bürgereides erhalten. Der Bauermeister (Bürgermeister) des Jahres 1806, Wilhelm Kayser, hat den Bürgereid in einem gemeindlichen Anschreibebuch (Archiv Hake 2.2.3) wie folgt festgehalten:

“Das Bürger-Eid.
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Ich gelobe und schwöre bey Gott und seinen Heiligen Evangelium, daß ich
meinen vorgesetzten Bauermeister und Vorstehern in allen schuldigen Gehorsam leisten, wann die Klocke geleutet wird, es
seye zum Sturm oder vor dem Kirchhof. Ob ich schon im Felde oder zu Hause bin,
alles will liegen und stehen lassen und dem Geleute folgen und der Gemeinheit in allen ihren Rechten beyzustehen, und allen Schaden abzuwenden, und ihre Gerechtigkeit verthätigen helfen will; so wahr mir Gott helfen und sein Heiliges Wort: “Im Anfang war das Wort, und das Wort war bey Gott, und Gott war das Wort
Amen.“
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Historische Quellen